72 Route 10. CORDOBA. Kathedrale. vermehrte
Einwohnerzahl
bald
nicht
mehr
ausreichte,
so
verlängerte
Abderrahmân
II.
833-848
den
Betsaal
nach
S.
um
7
Querschiffe
und
errichtete
einen
neuen
Mihrâb
(segundo
Mihrab).
Eine
abermalige
Verlängerung
um
14
Querschiffe
erfolgte
unter
Al-Hâkim
II.
(961-
976);
den
Abschluß
bildet
seitdem
der
prachtvolle
dritte
Mihrâb
(Mihrab
nuevo).
Schon
galt
die
Moschee
neben
der
Kairwinmoschee
in
Fês
als
die
schönste
in
den
Ländern
des
Westens,
aber
der
Ruhm-
begierde
Al-Mansûr’s
(S.
71)
genügte
sie
noch
nicht.
Da
der
ab-
schüssige
Boden
eine
weitere
Fortführung
nach
S.
verbot,
so
ließ
er
987-990
an
der
Ostseite
in
der
ganzen
Länge
des
Gebäudes
7
Säulenreihen
anfügen
und
erhöhte
damit
die
Gesamtzahl
der
Langschiffe
auf
19,
freilich
in
unorganischer
Weise,
indem
der
Mihrâb
seitdem
seine
bedeutungsvolle
Lage
in
der
Mittelachse
des
Heiligtums
verlor.
Nach der Eroberung Córdobas (S. 71.) wurde die Moschee der
h.
Jungfrau
(Virgen
de
la
Asunción)
geweiht.
Die
christlichen
Spanier
vermauern
und
an
den
Wänden
Seitenkapellen
einzurichten.
Aber
bald
führten
die
Bedürfnisse
des
Gottesdienstes
zum
Bau
eines
Chors
(primitivo
Coro),
welchem
1260
ein
Teil
des
zweiten
Mihrâb
und
der
angrenzenden
Langschifte
zum
Opfer
fiel.
Weit
größere
Schäden
richteten
später
der
Einbau
des
hohen
Renaissance-Chors
in
der
Mitte
des
Gebäudes
und
der
Sala
capitular
(Sakristei)
in
der
Mitte
der
Südwand
an.
Der
Grundplan
des
Gebäudes
bildet
ein
ungeheures,
an
Größe
der
Gâmia
Ibn
Tulûn
Rechteck
von
ca.
175m
Länge
und
130m
Breite,
von
welchem
ein
starkes
Drittel
auf
den
Hof
kommt.
Hof
und
Betsaal
sind,
an
drei
Seiten
auf
mächtigen
Unterbauten,
festungsartig
von
einer
zinnen-
bekrönten
Mauer
umgeben.
Auf
die
Bestimmung
des
Gebäudes
deuten
nur
die
von
Blendbogen
und
Fenstern
flankierten
reichen
Portale
und
im
N.,
an
der
Calle
del
Obispo
Herrero,
der
93m
h.
Glocken-
turm
(Campanario),
der
seit
1593
das
maurische
hat
(Besteigung
ganz
lohnend;
Eintritt
20
c.,
255
Stufen).
Die
*Puerta
del
Perdón,
das
1377
nach
dem
Muster
des
gleich-
nam.
Tores
in
Sevilla
(S.
65)
erneute
Hauptportal,
neben
dem
Glockenturm,
öffnet
sich
auf
den
*Patio
De
Los
Naranjos,
den
einst
für
die
Reinigungen
(S.
65)
bestimmten
Hof
der
Moschee.
Licht,
weit
und
doch
schattig,
immer
von
stillen
Beschauern
belebt,
bietet
er
mit
seinen
fünf
Brunnen,
seinen
Palmen
und
Orangenreihen,
die
früher
die
Säulenreihen
des
Betsaales
nach
außen
fortsetzten,
ein
eigentümliches
Bild
orienta-
lischer
Nordseite
vermauert;
von
den
19
Toren
an
der
Südseite
sind
nur
noch
die
Puerta
de
las
Palmas,
der
Haupteingang
der
Kathedrale,
und
ein
Nebentor
in
der
östl.
Säulengalerie
geöffnet.